Vergleich von Reishi Flüssigextrakt, Pulverextrakt, Reishi Pulver und Schrot
Ganoderma Lucidum wird in verschiedenen Formen angeboten. Im Folgenden beleuchten wir Reishi Flüssigextrakte, Pulver-Extrakte, Reishi Pulver und Schrot mit ihren jeweiligen Vor- und Nachteilen.
Vergleich von Ganoderma Flüssigextrakt, Pulver-Extrakt, Ganoderma Pulver und Ganoderma Schrot
Ganoderma Lucidum, auch bekannt als Reishi oder LingZhi, wird in verschiedenen Formen angeboten, jede mit eigenen Vor- und Nachteilen. Nicht immer ist offensichtlich, worin darin die Unterschiede liegen. Im Folgenden Artikel werden wir mit dieser Thematik näher beschäftigen und vergleichen Ganododerma Lucidum Flüssigextrakte, Pulver-Extrakte, sowie Ganoderma Lucidum Pulver und Schrot hinsichtlich ihrer jeweiligen Vor- und Nachteile. Dabei betrachten wir unter Anderem die Bioverfügbarkeit für den menschlichen Organismus, die Darreichungsform und Handhabung.
Reishi Flüssigextrakt
Reishi Flüssigextrakt wird durch ein Extraktionsverfahren mittels Heißwasser oder anderen Extraktionsmedium hergestellt. Das Ziel ist dabei die Inhaltsstoffe, welche in den Zellwänden des Reishi gebunden sind herauszulösen und für den Menschen verfügbar zu machen. Je nach Extraktionsverfahren werden sowohl die wasserlöslichen als auch die fettlöslichen Wirkstoffe des Reishi-Pilzes extrahiert. Um hochwertige ganzheitliche Extrakte mit dem breiten Spektrum der Wirkstoffe des Reishi zu erhalten, kommen mehrstufige hoch- und niedrigtemperatur Extraktionsmethoden zum Einsatz.
Vorteile:
- Hohe Bioverfügbarkeit: Flüssigextrakte werden vom Körper schneller und effizienter aufgenommen als feste Formen. Studien zeigen, dass flüssige Formen eine höhere Bioverfügbarkeit haben, was bedeutet, dass mehr Wirkstoffe in den Blutkreislauf gelangen und ihre Wirkung entfalten können (Upton, 2013).
- Umfassende Inhaltsstoffe: Durch das mehrstufige Verfahren werden nicht nur wasserlösliche, sondern auch schwer wasserlösliche Bestandteile wie Triterpene und fettlösliche Vitamine extrahiert, was zu einem ganzheitlicheren Produkt führt.
- Vielseitige Anwendung: Flüssigextrakte können leicht in Getränke wie Tee, Smoothies oder einfaches Wasser gemischt werden, was sie sehr flexibel in der Anwendung macht.
- Präzise Dosierung: Die Dosierung kann einfach angepasst werden, indem die Flüssigkeitsmenge variiert wird.
Nachteile:
- Geschmack: Einige Menschen könnten den Geschmack von Flüssigextrakten als unangenehm empfinden. Flüssigextrakte nutzen oft Alkohol als Extraktionsmittel. Daher sind Flüssigextrakte die Alkohol enthalten für Kinder ungeeignet. Alternativ kann hier auf Flüssigextrakte zurück gegriffen werden, welche Glyzerin als Extraktionsmittel nutzen. Der von uns angebotene Flüssigextrakt nutzt für die Extraktion sowohl Alkohol als auch Glyzerin, was dem Extrakt einen süßlichen, leicht bitteren Geschmack verleiht.
- Haltbarkeit: Flüssigextrakte, ins Besondere Flüssigextrakte ohne Alkoholanteil, haben in der Regel eine kürzere Haltbarkeit als Pulverformen und müssen gekühlt aufbewahrt werden.
Wichtige Aspekte bei der Auswahl von Reishi Flüssigextrakten
Reishi Flüssigextrakte sind im Vergleich zu Pulver-Extrakten in geringerer Vielfalt am Markt vertreten. Dennoch lohnt sich hier ein genauer Blick auf die für die Herstellung verwendeten Verfahren. So werden Flüssig-Extrakte angeboten, welche mittels in Alkohol gelösten Reishi-Extraktpulver hergestellt werden. Ebenso werden Extrakte angeboten, welche mittels Alkohol- oder Glycerin-Extraktion gewonnen werden. Mittels mehrstufigen Verfahren gewonnene ganzheitliche Reishi-Extrakte, weisen typischerweise eine Trübung auf, da sie neben den Polysaccariden auch auch die schwer wasserlöslichen Bestandteile des Reishi beinhalten.
Reishi Pulver-Extrakte
Reishi Pulver-Extrakte werden typischerweise durch Sprühtrocknung eines durch Heißwasserextraktion gewonnenen Reishi-Extraktes gewonnen. Im Ergebnis entsteht ein extrem feines Pulver, welches die Bestandteile des Flüssigextraktes enthält. Pulver-Extrakte werden üblicherweise als Kapseln angeboten.
Vorteile:
- Relativ hohe Bioverfügbarkeit: Pulver-Extrakte haben ebenfalls eine gute Bioverfügbarkeit, jedoch ist diese im Vergleich zu Flüssigextrakten etwas geringer (Wachtel-Galor & Benzie, 2011).
- Konzentration: Heißwasserextraktion konzentriert die wasserlöslichen Polysaccharide und andere bioaktive Verbindungen. schwer wasserlösliche Bestandteile (wie z.B. Triterpene) sind nur in geringen Mengen enthalten.
- Längere Haltbarkeit: Pulver-Extrakte sind stabiler und haben meistens eine längere Haltbarkeit als flüssige Formen.
- Einnahme als Kapsel: Pulver-Extrakte in Kapselform lassen sich leicht mit etwas Flüssigkeit einnehmen.
Nachteile:
- Verlust von Inhaltsstoffen: Heißwasserextraktion kann einige der fettlöslichen Wirkstoffe und hitzeempfindliche Verbindungen zerstören oder nicht vollständig extrahieren.
- Geschmack und Textur: Das Pulver kann in Getränken oder Speisen sandig oder klumpig wirken, und der Geschmack kann für einige unangenehm sein.
Wichtige Aspekte bei der Auswahl von Reishi Extrakt-Kapseln
Durch den Heißwasser-Extraktionsprozess werden hauptsächlich die im Reishi enthaltenen Polysaccaride extrahiert. Im Ergebnis entsteht ein bräunliches Pulver welches in Kapseln abgefüllt wird. Typischerweise finden sie Angaben zum Polysaccaridgehalt auf der Packung des Produktes. Das Angebot an Reishi-Kapseln ist sehr breit und reichhaltig. Ebenso breit ist das Preis-Spektrum der angebotenen Produkte. Generell ist das Extrahieren ein aufwändiger Prozess. Daher sind Extrakte auf den ersten Blick deutlich teurer als reines Reishi Pulver. Vermeintlich günstige Extrakt-Produkte können ein Indiz dafür sein, dass die Extrakte mit Zusatzstoffen (z.B. Stärke) gestreckt sind. Da Stärke selbst auch ein Polysaccarid ist, weisen diese günstigen Produkte bei einem Polysaccharidtest ebenfalls einen hohen Polysaccarid-Anteil aus, wobei hier leider die Aussage über den Anteil an Reishi-typischen Polysaccariden verfälscht ist. Daher ist es ratsam sich beim Anbieter vorab zu informieren und nur vertrauenswürdige Bezugsquellen in Betracht zu ziehen.
Reishi Pulver
Reishi-Pulver wird durch Trocknung und Pulverisierung des gesamten Reishi-Pilzes ohne zusätzlichen Extraktionsprozess gewonnen. Idealerweise wird hier der gesamte Fruchtkörper, also inklusive der Sporen verarbeitet.
Vorteile:
- Natürlicher Zustand: Reishi Pulver enthält den gesamten Pilz und alle seine Bestandteile in natürlicher Form.
- Vielseitigkeit: Kann in verschiedene Rezepte eingearbeitet oder einfach in Wasser aufgelöst werden.
- Verfügbarkeit: Pulver ist weit verbreitet und leicht zugänglich.
- Ballaststoffe: Die Einnahme als Pulver führt dem Körper Ballaststoffe zu, was sich positiv auf die Verdauung auswirken kann.
Nachteile:
- Geringere Bioverfügbarkeit: Da der Körper das Pulver erst verdauen und die Wirkstoffe extrahieren muss, ist die Bioverfügbarkeit niedriger im Vergleich zu Extrakten (Wasser, 2002).
- Geschmack und Textur: Ähnlich wie bei Pulver-Extrakten kann das Pulver sandig oder klumpig sein und einen stark bitteren Geschmack haben.
- Dosierung: Es kann schwieriger sein, eine genaue Dosierung zu erreichen, da die Konzentration der Wirkstoffe variieren kann.
Wichtige Aspekte zur Bioverfügbarkeit von Reishi Pulver
Um die Inhaltsstoffe im Reishi Pulver für den Menschen bioverfügbar zu machen, ist die Zerkleinerung der Zellwände des Pilzes entscheidend. Reishi besitzt eine harte Chitinstruktur in seinen Zellwänden, die für den menschlichen Verdauungstrakt schwer zu durchbrechen ist. Daher ist es wichtig, dass das der Reishi extrem fein gemahlen ist und gegebenenfalls thermisch oder enzymatisch vorbehandelt wird, um die Zellwände zu brechen und die Wirkstoffe zugänglich zu machen (Friedman, 2016).
Auch hier bitte Vorsicht mit vermeintlich billigen Angeboten. Eine Methode zur "effizienten" Herstellung von Pilzprodukten ist, die Pilze auf einem Substrat-Gemisch zu züchten und anschließend die komplette Pilzkultur (also den Fruchtkörper samt dem Myzel und Substrat) zu pulverisieren. Auch hier sind im Endprodukt nicht nur der reine Reishi enthalten, sondern halt auch das für die Aufzucht verwendete Substrat.
Reishi Schrot
Unter sogenannten Reishi-Schrot versteht sich grob gemahlener Reishi-Pilz, bei dem der Pilz in kleine Stücke zerkleinert wird. Die Schrotgröße kann dabei je nach Produkt und Anbieter variieren.
Vorteile:
- Geringe Verarbeitung: Schrot ist die am wenigsten verarbeitete Form von Reishi und enthält alle Bestandteile des Pilzes.
- Vielseitige Nutzung: Kann für Tees und in der Küche verwendet werden, ähnlich wie Kräuter.
Nachteile:
- Sehr geringe Bioverfügbarkeit: Der menschliche Verdauungstrakt kann die Wirkstoffe aus dem groben Schrot nur schwer extrahieren, was die Wirksamkeit stark vermindert. Das Chitin in den Zellwänden des Pilzes ist für den Menschen schwer verdaulich und blockiert den Zugang zu den bioaktiven Verbindungen (Chang & Buswell, 2008). Die im Tee enthaltenen Inhaltsstoffe bilden nur einen kleinen Anteil der Wirkstoffe des Reishi.
- Unpraktisch: Schrot muss vor der Verwendung oft weiterverarbeitet oder gekocht werden, was zeitaufwendig sein kann.
- Stark bitterer, teils erdiger Geschmack: Der Geschmack von Reishi Schrot kann sehr stark und für viele unangenehm sein.
Fazit
Flüssigextrakt:
- Beste Wahl für maximale Bioverfügbarkeit, umfassende Inhaltsstoffe und Vielseitigkeit.
- Ideale Anwendung: In Getränken oder Smoothies und Menschen welche Wert auf eine angepasste Dosierung legen.
Pulver-Extrakt:
- Gute Wahl für konzentrierte, stabile Produkte mit längerer Haltbarkeit.
- Ideale Ergänzung: zu Smoothies oder Speisen, für Menschen welchen der Geschmack und die Textur unangenehm sind.
Ganoderma Pulver:
- Geeignet für diejenigen, die den Pilz in seiner natürlichsten Form konsumieren möchten.
- Ideale Anwendung: Für Gesundheitsbewusste, die vielseitige Verwendungen suchen und bereit sind, Geschmack und Textur zu akzeptieren. Wichtig ist, dass das Pulver extrem fein gemahlen und eventuell vorbehandelt ist, um die Inhaltsstoffe bioverfügbar zu machen.
Ganoderma Schrot:
- Am wenigsten effizient, aber gut für Tees und in der Küche.
- Ideale Anwendung: Für traditionelle Zubereitungsmethoden und als Zutat in Rezepten. Die Bioverfügbarkeit ist jedoch sehr gering, da die harten Zellwände die Löslichkeit in Tees stark einschränken.
Referenzen:
- Upton, R. (2006). "Reishi Mushroom: Ganoderma Lucidum : Standards of Analysis, Quality Control, and Therapeutics". American Herbal Pharmacopoeia. ISBN 978-1929425105
- Wachtel-Galor, S., & Benzie, I. F. F. (2011). "Ganoderma lucidum (Lingzhi or Reishi): A Medicinal Mushroom". Herbal Medicine: Biomolecular and Clinical Aspects. 2nd edition. Link zur Quelle
- Wasser, S. P. (2002). "Medicinal mushrooms as a source of antitumor and immunomodulating polysaccharides". Applied Microbiology and Biotechnology, 60(3), 258-274. Link zur Quelle
- Lindequist, U., Niedermeyer, T. H. J., & Jülich, W. D. (2005). "The pharmacological potential of mushrooms". Evidence-Based Complementary and Alternative Medicine, 2(3), 285-299. Link zur Quelle
- Friedman M. Mushroom Polysaccharides: Chemistry and Antiobesity, Antidiabetes, Anticancer, and Antibiotic Properties in Cells, Rodents, and Humans. Foods. 2016; 5(4):80. Link zur Quelle
- Safety, quality control and regulational aspects relating to mushroom nutriceuticals.. (n.d.) >The Free Library. (2014). Link zur Quelle
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